Kronach. Lungenkrebs fordert mehr Todesopfer als Brustkrebs, Prostatakrebs und Dickdarmkrebs zusammen. Beim Mann ist Lungenkrebs die häufigste Krebsart. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt in Deutschland bei etwa 50000 und zeigt ansteigende Tendenz. Unter den Todesursachen nimmt das Bronchialkarzinom mit 40000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland die vierte Position, bei Männern sogar die dritte Position ein. Damit diese Lungenkrebspatienten die bestmögliche Versorgung erhalten, sollen Lungenkrebszentren gebildet und zertifiziert werden. Grund genug für den Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ sich dem Thema „Was ist Lungenkrebs“ in einem Vortrag zu nähern. Dr. Christian Franke (Ärztlicher Leiter am Fachzentrum Sonneberg) und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin, referierte auf Einladung des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ in der Frankewaldklinik zum Thema „Lungenkrebs“. In über 90 Prozent der Fälle sind Geschwülste in der Lunge bösartig. Dann spricht man von Lungenkrebs oder in der Fachsprache von Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom. Die Tumore können überall in der Lunge entstehen und im weiteren Verlauf auch auf andere Organe übergreifen. Zur Diagnostizierung werden Röntgenaufnahmen, Bronchoskopie (Spiegelung der Luftwege), Computertomographie (CT) und auch Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Als Therapien werden Operation oder Strahlen- und Chemotherapie angewandt. Bei der Chemotherapie gibt es seit kurzem eine deutlich lebensverlängernde medikamentöse Option, die gerade bei fortgeschrittenen, nicht operablen Lungentumoren, die zudem auch schon gestreut haben, hilfreich ist, betont der Lungenkrebsexperte. Dass man auch mit schweren Erkrankungen noch Höchstleistungen erbringen kann, stellte Dr. Franke an den Anfang seines Vortrags. Als Beispiele nannte er die Schauspielrein Monika Bleibtreu, die erst kürzlich an Lungenkrebs verstarb und den Filmregisseur und Aktionskünstler Christof Schlingensief, der trotz schwerer Lungenkrebserkrankung kreative Aktivitäten entwickelt. Der Referent stellte sehr stark das Prinzip Hoffnung heraus und auch die individuelle Behandlung eines jeden kranken Menschen könne zu mehr Erfolg der Therapie beitragen. Durch die Veröffentlichungen der Gefühle und Erlebnisse als der Regisseur von seiner Krankheit erfuhr und durch die Information über Gedanken und Empfindungen kann der Film- und Theaterregisseur durchaus an Lungenkrebs erkrankten Menschen Mut machen. Er hat Chemo- und Strahlentherapie überstanden und sogar seine wuscheligen Haare behalten. Aus den von Schlingensief niedergeschriebenen Erfahrungen im Umgang mit der Diagnose und Therapie von Lungenkrebs leitet Dr. Franke sehr gut ab, dass es auch Aufgabe sei, nach der medizinischen Therapie, den Patienten möglichst schnell wieder aus den Fängen der Medizin zu befreien, so dass sich der Kranke noch als Teil der Gesellschaft fühlen kann. „Es ist schlimm, wenn man das Gefühl hat, es ist alles vorbei“, habe Schlingensief geäußert. Deshalb, so Dr. Franke, ist der Kontakt zwischen Gesunden und Kranken enorm wichtig und fügt hinzu, nicht nur für die Kranken sondern auch für die Gesunden, denn möglicherweise sind auch sie bald Kranke. Für Dr. Franke ist es eine Minimalforderung, den Krebspatienten aus seiner Isolierung herauszuholen. Ziel jeder Behandlung sei ein würdevolles und möglichst wenig leidendes Leben zu führen. Zum Schluss galt sein Aufruf den niedergelassenen Ärzten sich zusammen zu tun. In der Gemeinsamkeit liege eine große Chance. Auch Dr. Martina Stauch, die Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ arbeite im Netzwerk im Lungenzentrum Sonneberg mit, in dem individuelle und modernste Behandlungen möglich sind. hof


Bei Medinos Kliniken des Landkreises Sonneberg GmbH ist Dr. Franke Chefarzt Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungstechnik


Unter einem Bronchialkarzinom (auch: Lungenkarzinom, bronchogenes Karzinom, Lungenkrebs; engl.: bronchial carcinoma, lung cancer) versteht man eine bösartige Neubildung entarteter Zellen der Bronchien oder Bronchiolen. Das Bronchialkarzinom ist eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen des Menschen.
Hauptursache ist das inhalative Tabakrauchen. Daneben gibt es einige Stoffe, die den Tumor auslösen können (beispielsweise Asbest oder Chrom), denen man beruflich bedingt ausgesetzt sein kann. Alle anderen Ursachen (wie zum Beispiel die Belastung durch die Umwelt) treten weit in den Hintergrund. Selbst das Lungenkrebsrisiko durch das natürlich vorkommende Edelgas Radon ist im Vergleich zum Tabakrauchen gering. Die Heilungsrate des Bronchialkarzinoms ist immer noch sehr schlecht und liegt bei einer Fünfjahresüberlebensrate unter zehn Prozent.
Lungenkrebs fordert mehr Opfer als Brustkrebs, Prostatakrebs und Dickdarmkrebs zusammen. Dies liegt vor allem am asymptomatischen Wachstum dieser Krebsform. Entwickelt der Patient die ersten Symptome (z.B. chronische Heiserkeit oder Bluthusten), ist es meist zu spät für eine erfolgreiche Therapie. Wenn aber Lungenkrebs frühzeitig (also meist per Zufall) entdeckt wird, ergibt sich laut American Cancer Society eine Überlebensrate von 47% [1]. Gleichzeitig ist die Röntgenaufnahme der Lunge mit 50% Anteil die am häufigsten durchgeführte Röntgenuntersuchung. Die zufällige Erkennung von Lungenkrebs im Frühstadium (Stage 1) im Röntgenbild ist allerdings schwierig. Es ist bekannt, dass Rundherde zwischen 5-10 mm leicht übersehen [2] werden können. Der Routineeinsatz von CAD-Systemen kann helfen, kleine Veränderungen ohne Anfangsverdacht zufällig und frühzeitig zu erkennen.
25 Prozent aller bösartigen Tumore (Malignome) sind Bronchialkarzinome. Beim Mann ist es weltweit die häufigste Krebsart, in Deutschland die dritthäufigste nach dem Prostatakarzinom und dem kolorektalen Karzinom, jedoch liegt es als Ursache von Krebssterbefällen auf Platz eins[3]. Die Inzidenz in Mitteleuropa beträgt etwa 60 pro 100.000 Einwohner. Die Zahl der Neuerkrankungen (in Deutschland etwa 50.000 pro Jahr) weist eine steigende Tendenz auf. Unter den Todesursachen in Deutschland nimmt es mit rund 40.000 Todesfällen im Jahr die vierte Position ein, bei Männern gar die dritte.[4] Das Verhältnis von erkrankten Männern zu Frauen liegt bei etwa 3:1, wobei es wahrscheinlich auf Grund der Änderung im weiblichen Tabakkonsumverhalten immer mehr zu einer Angleichung kommen wird. Der Altersgipfel der Erkrankungen liegt um das 60. Lebensjahr. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate (d.h., wieviele Erkrankte nach 5 Jahren noch leben) beträgt lediglich 5 %. Die Lebenserwartung des einzelnen Patienten ist aber sehr stark vom Stadium der Erkrankung (TNM-Klassifikation) und dem Subtypus (siehe unten) abhängig
Die Hauptursache bei der Entstehung des Tumorleidens ist der Tabakrauch. Er enthält etwa 2.000 Stoffe, von denen mindestens 100 krebserregend (karzinogen) sind (beispielsweise Teer und eine Vielzahl anderer Kohlenwasserstoffverbindungen). Es wurde nachgewiesen[5], dass das im Tabakrauch enthaltene Benzo(a)pyren das als Tumorsuppressor bekannte p53 schädigen kann. Auch die durch die Verbrennung entstehenden Sauerstoffradikale sind wahrscheinlich an der Entstehung von Lungenkarzinomen beteiligt. 95 Prozent aller Patienten mit Bronchialkarzinom sind Raucher. Passivrauchen erhöht nachgewiesenermaßen ebenfalls das Erkrankungsrisiko. 30 bis 40 Jahre nach Beginn des Rauchens ist das Erkrankungsrisiko bis 60-fach höher als beim Nichtraucher. Die sogenannte British Doctors Study belegte schon in den 1950er Jahren den Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Rauchen.
Genetische Untersuchungen von Lungengewebe zeigten, dass die Aktivität von Genen, die für die Reparatur der DNA zuständig sind und die Entwicklung von Lungenkrebs aufhalten sollen, selbst bei ehemaligen Rauchern dauerhaft herabgesetzt ist.[6]
Die zweithäufigste Ursache für ein Bronchialkarzinom ist das radioaktive Gas Radon. In Deutschland gibt es jährlich ca. 1.900 Lungenkrebstodesfälle, die auf die Belastung durch Radon zurückzuführen sind. Seine ebenfalls radioaktiven Radon-Zerfallsprodukte scheiden sich während der Inhalation in den Bronchien ab und reichern sich dort an. Sie bestrahlen das Gewebe mit biologisch sehr wirksamen Alphateilchen. In einigen Gegenden Deutschlands, u.a. im östlichen Bayern, in Sachsen und Thüringen sowie im Breisgau, wird empfohlen, den Keller

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