Kronach- Blumen Krischke, Floristik und Gartenbau aus Steinbach am Wald, spendet schon zum dritten Mal einen stattlichen Betrag an den gemeinnützigen Verein „Gemeinsam gegen Krebs“. Jedes Mal hat sich der Spendenbetrag erhöht und beträgt diesmal 2000 Euro. Den symbolischen Scheck überreichten die Geschäftsinhaber, Andreas und Ulrich Krischke, an die Vorsitzende des Vereins, Gemeinsam gegen Krebs, Dr. Martina Stauch. Die Onkologin zeigte sich sehr erfreut und dankte im Namen des über 200 Mitglieder zählenden Vereins, für die großherzige Spende. Der Verein Gemeinsam gegen Krebs setzt sich seit fast zwölf Jahren mit seinen ehrenamtlichen Mitstreitern im Kampf gegen den Krebs ein. „Unser Verein versteht sich als Botschafter für das Leben. Neueste Zahlen belegen, dass jeder zweite Bürger Deutschlands irgendwann im Leben an Krebs erkrankt. Jedoch ist niemand auf diese Situation vorbereitet, sie immer wieder festgestellt werden kann. Der Verein will sich dieser Situation stellen und hat es sich die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, insbesondere die Verbesserung der ambulanten Betreuung von krebskranken Menschen, zur Aufgabe gemacht. Seit über einem Jahrzehnt wirkt der Verein mit monatlichen Aktivitäten in umfassender Aufklärung und Information in Prävention, Fürsorge und Nachsorge von Tumorpatienten“, informierte Martina Stauch die Spender. Zu den Spendern zählen die Kunden von Blumen- und Gartenbau Krischke, ebenso wie die Mitarbeiter/innen und weitere zahlreiche Helfer/innen die sich in einer beispielhaften Weihnachts- Benefizaktion einsetzten. Dank der zahlreichen Spender und Helfer konnte in der Vorweihnachtszeit durch den Verkauf von Glühwein, Lebkuchen, Kuchen, Plätzchen, Waffeln und Torten (meist selbst gebacken von den Mitarbeitern und teilweise brachten Kunden Kuchen mit) ein Erlös von 2000 Euro erwirtschaftet und nun dem gemeinnützigen Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ überreicht werden, informierten Andreas und Ulrich Krischke, die seit Jahren ein Herz für den Verein und für den Kampf gegen Krebs haben. hof
Das Bild zeigt: Spendenübergabe an Gemeinsam gegen Krebs. Von links Michaela Löffler (Sekretärin Gemeinsam gegen Krebs), Ulrich Krischke, Dr. Martina Stauch (1. Vorsitzende Gemeinsam gegen Krebs), Andreas Krischke.
Foto: K.- H. Hofmann
Kronach. Die Sportgruppe des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ besteht seit zehn Jahren und wartet wieder mit einem neuen attraktiven Angebot auf. Es geht um Freude, mentale Erleichterung und Entspannung durch Klangschalen. Klangschalen halten Einzug bei der Sportgruppe des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“. Die Sportgruppenleiterin Birgit Schmitt hat schon mehrere Novitäten eingeführt, die weit über das alleinige sportliche Spektrum, mit viel Bewegung, hinausgehen. So zeigte sie sich auch sofort aufgeschlossen, als ihr Silvia Leitz aus Neukenroth, die Form der Therapie durch Klangschalenmeditation vorstellte. Inzwischen durften einige Krebspatienten und Mitglieder des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ diese Art der Musik-Therapie auch schon ausprobieren und die wohltuenden Klänge genießen. Birgit Schmitt weiß, „dass Klänge die Menschen seit jeher seelisch tief berührt und Heilungsprozesse unterstützt haben. Durch die Klangschalenmeditation ist es möglich über akustische Signale einen Ausgleich und Harmonisierung auf vielen Ebenen wieder herzustellen. Wir kommen in Einklang mit unserem Sein!“ Erklärt Schmitt. Vera und Helmut Schmidt aus Sonnefeld sind schon von Anfang an in der damals neu gegründeten Sportgruppe „Sport und Krebs“ dabei. Sie erinnern sich noch an ihre ersten Übungen im Jahr 2003, „damals in der Rodachtalhalle in Unterrochdach, als es mehr um Bewegung, Gymnastik und Tanz ging. Mittlerweile hat sich das Sportangebot wesentlich ausgeweitet und die Sportgruppenleiterin Birgit Schmitt überrascht uns immer wieder mit neuen Ideen und wirkungsvollen Neuheiten“, sagen Vera und Helmut Schmidt. Das Ehepaar war nicht nur Gründungsmitglied in der Sportgruppe, sondern auch des Vereins selbst. Sie waren auch bei der Gründung des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ dabei und sind heute noch der Onkologin Dr. Martina stauch dankbar, die auf Initiative und Anregung von Pfarrer Herbert Fischer seinerzeit die Gründung des gemeinnützigen Vereins in die Hand nahm. Martina Stauch wurde zur 1. Vorsitzenden gewählt und ist dies heute noch. Vera Schmidt hatte im Jahre 2000 eine Brustkrebs-Diagnose. Es folgten Operation, Bestrahlungs- und Chemotherapie. Für Ehemann Helmut Schmidt war es keine lange Frage. Als seine Ehefrau Vera operiert war und den schweren Gang der Therapie angehen musste, gab der Bankkaufmann seine leitende Stellung im Geldinstitut auf, ging in den Vorruhestand und nahm dafür auch die Rentenabschläge in Kauf. „Wir sind schon 48 Jahre verheiratet und gehen auch diesen Weg mit der Krebserkrankung gemeinsam.“ Der heute 69-jährige Helmut Schmidt hatte einen Bandscheibenvorfall und so kamen die Sportübungen in der Sportgruppe auch für ihn ganz gelegen. Heute sagt er: „Allerdings hätte ich nicht geglaubt, dass man so viel Spaß und Zusammenhalt zwischen krebskranken Menschen und deren Angehörigen miteinander finden wird. Und unisono hört man von den Teilnehmern, dass es gut und schön ist, dass auch nicht an Krebs erkrankte Partner oder Angehörige in der Gruppe mitmachen, sie spornen uns an und ermutigen uns. Manche nicht an Krebs erkrankte Teilnehmer sind sogar noch dabei, obwohl ihr Partner verstorben ist, weil die Gemeinschaft jedem viel bringt. Vieles trägt dazu sicher auch die Therapeutin und Trainerin Birgit Schmitt bei, die es versteht gesunde wie kranke Gruppenmitglieder zu motivieren und zu Bewegung und Ausdauer zu animieren. Unter ihrer Anleitung wurde schon viel neue Übungen einstudiert, so dass nie Langeweile aufkommt. So bereitet uns auch die neue Klangschalentherapie unheimlich viel Spaß und Freude. Es ist eine optimale Entspannung und Meditation unter der Vielfalt von Klängen und Schwingungen vom zarten, leisen bis zu harten, lauten Tönen, so Helmut Schmidt und Vera ergänzt:. „Wenn Klangschalen auf den Körper liegen und erklingen ist dies für mich wie eine sanfte Tiefenmassage.“ Birgit Schmidt und Silvia Leitz informieren, dass die Klangschalen-Meditation mit „Qi-Gong“-Übungen verbunden wird, „das ist wie eine Hilfe zur Selbsthilfe. Dies ist eine Methode zur Wiederherstellung der Gesundheit aus eigener Kraft“, bestätigt Birgit Schmitt, die sich deshalb für ihre Gruppe für diese Klangschalen-Meditation entschieden hat. „Qi“ bedeutet Energie, Lebenskraft, Atem und Dampf. „Gong“ steht für beständiges und diszipliniertes Arbeiten mit und an der Lebenskraft. Zusammenfassend kann man sagen, „Qi Gong aktiviert unsere Lebensenergie“. Zum Abschluss jeder Sitzung oder Trainings wird jedem Teilnehmer eine Tasse warmer und gesunder Tee serviert. Eine kleine Selbstmassage mit Aroma-Ölen rundet die Wohlfühlatmosphäre ab und beendet die Rituale. Die Sportgruppe „Krebs und Sport“ lädt am Mittwoch, 19. September um 16.30 Uhr herzlich in die Maximilian-von-Welsch-Realschule (RS I), Gabelsberger Straße 4, in Kronach, ein. Decke, Tasse und bequeme Kleidung bitte mitbringen. Es ergeht herzliche Einladung, auch Nichtmitglieder können schnuppern. Karl-Heinz Hofmann
Kronach. Ball-Aerobic hält Einzug ins Sportangebot von Gemeinsam gegen Krebs e.V.. Der Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ erweiterte sein Sportangebot. Weil Bewegung und Sport bei Krebskrankheit ein Stück an Therapie sind, ist der Besuch einer Sportgruppe eigentlich unverzichtbar, erörtert die Vereinsvorsitzende und Onkologin Dr. Martina Stauch. Sie empfiehlt nach einer Operation und Chemo- und Strahlentherapie 45 Minuten intensive körperliche Aktivität täglich. Bei einer Krebserkrankung wirke Sport wie ein Medikament und verbessere die Heilungschancen. Für Petra Schülein aus Neukenroth kam die Diagnose Brustkrebs im blühenden Alter von 44 Jahren wie ein Tiefschlag. Die Mutter von zwei Söhnen musste zwar operiert werden, konnte sich aber einer Brust erhaltenden Operation unterziehen. Doch danach prasselte das volle Programm an Chemotherapie und Strahlentherapie auf sie ein und sie weiß, dass dies teils fürchterlich sein kann. Das war vor sechs Jahren schildert sie und heute fühle sie sich aber eigentlich wieder ganz wohl. Seit zwei Jahren besucht sie mit 13 anderen krebskranken Menschen die Sportgruppe des Vereins „Gemeinsam gegen Krebs“ und ist außerordentlich froh darüber. Die Gruppe an sich gibt mir schon viel durch Spaß, lustige Unterhaltung und guten Zusammenhalt untereinander. Aber auch die Sportübungen selbst tun ihr Gutes dabei. Alleine würde ich wohl immer wieder in Depressionen versinken, wenn ich an die Krankheit denke. Dadurch, dass wir in der Sportgruppe aber alle mehr oder weniger das gleiche oder ein ähnliches Schicksal teilen, fällt es leichter über die Krankheit zu sprechen und richtig damit umzugehen. Dazu bringen die Sportübungen eine regelrechte Erleichterung, wenn man sich bestätigt sieht, dass man trotzdem noch einiges leisten kann. Ganz neu haben wir jetzt die „Ball-Aerobic“ eingeführt, sagt die 46-jährige Trainerin Birgit Schmitt aus Neukenroth. Sie leitet seit April 2009 die Sportgruppe. Menschen die schwere Operationen hinter sich haben, meinen zunächst, sie können nichts mehr leisten und fallen dadurch immer weiter in ein tieferes psychisches Loch. Die aus Bewegungsmangel resultierenden Folgeerscheinungen wie Haltungs-, Koordinations- und Organschwächen führen auch zu Bewegungsunsicherheit, abweichendem sozialem Verhalten und Angst. Durch die Balance-und Koordinationsübungen mit dem Ball gewinnen die Teilnehmer an Sicherheit und Flexibilität und erhöhen ihr Selbstvertrauen. Die Ballübungen sind aber auch zugleich Anregung und wichtige Stütze für die Gehirnarbeit. Eine weitere Neuheit wurde schon einige Male mit durchgeführt. Es ist das Wellnessprogramm. Dabei handelt es sich um ein sanftes Körpertraining mit Selbstmassage mit Aromaölen. Sie stärken das Körperbewusstsein und lenken die Konzentration auf das eigene Ich den eigenen Körper. Massage und Berührungen sind simple Dinge und entspannen unmittelbar und wirksam und haben keine Nebenwirkung, erklärt die Trainerin. Sporttreff ist übrigens jeden Mittwoch um 16.30 Uhr in der Turnhalle der Maximilian-von-Welsch-Realschule in Kronach.
www.ggkev.de Karl-Heinz Hofmann
Petra Schülein hatte eine schwere Brustoperation und fühlt sich seit zwei Jahren in der Sportgruppe wohl. Das neue Ball-Aerobic macht besonderen Spaß.
Trainerin Birgit Schmitt (vorne 3. von links) sieht die Ball-Aerobic nicht nur als Körper-sondern auch als Gehirnjogging an. Die Gruppe ist begeistert dabei.
Fotos: K.-H. Hofmann
Gundelsdorf. „Gemeinsam gegen Krebs“ dankt Wolfgang Spindler aus Eila für sein großes Engagement. Sein Herz schlägt wie eine Werbetrommel für den Verein und sein Engagement zeigt, wie leistungsfähig man trotz Krebskrankheit sein kann, betonte die Vereinsvorsitzende Dr. Martina Stauch
Der 62-jährige, ehemalige Polizeihauptmeister der Bundespolizei weiß die Dienste des „Vereins gemeinsam gegen Krebs“ zu schätzen und ist deshalb ein besonders engagiertes Mitglied. Ein Dankeschön genügt ihm, um motiviert zu sein, sich für diese gute Sache mit Leidenschaft einzusetzen. Dabei hat er es mit dem eigenen Schicksal eigentlich besonders schwer, anderen Mut zu machen, sollte man glauben, aber das Gegenteil ist bei ihm der Fall. Als er sich knapp vor seinem 58. Lebensjahr auf seine Freistellungsphase der Altersteilzeit freute, schreckte ihn ein Gesundheitscheck jäh zurück. Ohne wirklich Krankheitssymptome zu spüren, gab er sich zur Vorsorge einer Generaluntersuchung hin. Alles war in Ordnung, konnte er sich zunächst freuen, doch dann kam die Diagnose Darmkrebs. Das war im Dezember und Mitte Januar, so blickt er zurück, lag ich schon auf dem Operationstisch und Professor Dr. Thorolf Hager operierte das Darmkarzinom. Schlagartig änderte sich das Leben, das zunächst von Chemotherapie und Aufbaumaßnahmen bestimmt wurde. Andererseits war ich aber viel zu großer Optimist und Kämpfer, um mein Leben aus der Hand zu geben. Du hast nur ein Leben und das wichtigste in diesem Leben ist die Gesundheit, sagte ich mir und ich war bereit, alles dafür zu tun, die Gesundheit wieder zu erlangen. Um alles dafür zu tun, dazu gehört für Wolfgang Spindler auch, Gleichgesinnte zu unterstützen und generell dem Krebs den Kampf anzusagen. Kurze Zeit nach seiner Operation trat er dem Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ bei und wurde sehr bald Vorstandsmitglied. Der Verein bedeutet ihn viel und gibt ihm viel. Mit Leidenschaft hat er sich der Mitgliederwerbung gewidmet und in den drei Jahren seines Wirkens schon mindestens 80 Neumitglieder geworben, sagt er. Aber das ist längst nicht alles, wo er nur kann, sammelt er Spenden von Gönnern und hilft bei Veranstaltungen wie beim Run of Hope oder beim Weihnachtsmarkt, wo er jeweils viele Tombola- Preise einsammelt und somit eine große Verkaufserlössumme ermöglicht. Ein weiteres großes Hobby ist für den 62-Jährigen das Angeln am eigenen Gewässer. Wenn ich am Teich sitze hole ich mir von der Natur wieder Kraft zum Leben und den Mut für Aktivitäten und für ein lebenswertes Leben hole ich mir bei den vielfältigen Vereinsaktivitäten von Gemeinsam gegen Krebs, sagt Spindler. Viele Menschen seien ihm schon dankbar dafür gewesen, dass er offen über seine Krankheit mit ihnen sprach. Manchmal wenden sich verzweifelte Patienten an ihm die ihr Leben hängen lassen wollen, ihnen macht er Mut zu kämpfen und durch seinen Rat, so sagt er, konnte er manch anderen den Lebensmut zurückbringen und auch das gibt wieder Kraft. Ich bin ein Kämpfer. Ich werde im Mai 63 Jahre und will noch lange leben, daher lohnt es sich gegen den Krebs zu kämpfen, denn nur wer kämpft hat die Chance auf Sieg. Im Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ sind rund 220 Mitglieder vereint. Ihr Ziel ist es, unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“, alles erdenklich Mögliche im Kampf gegen den Krebs zu tun. Die Vereinsvorsitzende, Onkologin Dr. Martina Stauch legt seit Vereinsgründung im Jahre 2003 großen Wert darauf, einmal jährlich eine kleine Dankfeier abzuhalten. Hierbei soll allen Mitgliedern gedankt werden, vor allem aber den ehrenamtlich engagierten Vorständen und Helfern gilt dabei besonderer Dank. Namentlich und mit einem Präsent sprach sie den Sportgruppenleitern Gertraud Kohlmann, Matthias Horner und Birgit Schmitt, der Kassiererin Heidrun Kestel und Sekretärin Claudia Friedrich sowie Carol Jakob herzlichen Dank im Namen des Vereins aus. In dieser Dankfeier konnte sie auch zahlreiche neue Mitglieder begrüßen und besonders neue Sportleiter für die Walkinggruppe. In dieser engagieren sich zukünftig, nachdem Gertraud Kohlmann die Leitung niederlegte, Eva Titz als Leiterin und Henni Schenk als Stellvertreterin. Der Walkinggruppe stehen als Schriftführerin Birgit Götz und als dessen Stellvertreterin Pia Hofmann zur Verfügung, im Herbst und Winter wird Hubert Lindner der Leiter der Walkinggruppe sein. Zu großen Dank sei man auch der Firma Scholz, Gundelsdorf verpflichtet. In der Firma Scholz GmbH wurden alle Weihnachtsgeschenke die von Lieferanten eintrafen, in einer Weihnachtstombola verlost. Der Erlös wurde von Geschäftsführerin Gertrud Ebert und Technischem Leiter Karl-Herbert Ebert anschließend verdoppelt, so dass man an den Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ den stattlichen Betrag von 1500 Euro als Spende überreichen konnte. Die Dankfeier, die im Gasthof „Zum Bischofshof“ stattfand, wurde von der Stubenmusik Rothenkirchen unter Leitung von Hans Konrad umrahmt.
Karl-Heinz Hofmann
„Kein Arzt redet gern darüber, welch schlechte Heilchancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs bestehen“, sagte Dr. Frank Fischer in seinem Referat über „Bauchspeicheldrüsenkrebs-verstehen, erkennen, behandeln“. Er untermauerte, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs eine sehr gefährliche, wenngleich aber auch eine sehr seltene Krebsart ist. Und das gefährliche ist dabei, dass es eben kein charakteristisches Symptom gibt, dass zweifelsfrei auf eine Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung hinweisen würde. Weil sich Bauchspeicheldrüsenkrebs weder durch Schmerzen noch andere Symptome bemerkbar macht, wird er erst in sehr spätem Stadium erkannt, so dass eine Therapie nicht mehr richtig anschlägt. Denn die Beschwerden sind unspezifisch und trügerisch. So kann sich das Pankreaskarzinom (wie Bauchspeicheldrüsenkrebs auch heißt) etwa durch Rückenschmerzen äußern, gegen die sich ein Patient monatelang behandeln lässt. Außerdem steht noch keine geeignete Maßnahme zur Frühdiagnostik zur Verfügung. So ist es oft nur ein Zufallsbefund, wenn Ärzte wegen anderer Beschwerden den Oberbauch untersuchen und dabei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium entdecken. Nur dann besteht eine reale Aussicht auf Heilung. Selbst Magenspiegelungen lassen ein Karzinom an der Bauchspeicheldrüse nicht erkennen. So werden Tumore der Bauchspeicheldrüse meist recht spät erkannt und dann kann auch schon eine Metastasierung eingetreten sein. Dr. Fischer erklärte anhand von beeindruckenden Bildern, warum aufgrund der versteckten und komplizierten Lage dieses Organs (es liegt hinter dem Magen, vom Zwölffingerdarm umarmt und auch ein Gallengang findet Durchgang durch die Bauchspeicheldrüse), Tumore bei anderen Untersuchungen oder Vorsorgeuntersuchungen nur schwer erkennbar sind. Es gibt im Übrigen keine Vorsorgeuntersuchung speziell um Bauchspeicheldrüsenkrebs festzustellen. Und entdeckt man ein Bauchspeicheldrüsenkarzinom so ist der chirurgische Eingriff äußerst schwierig und riskant weil viele andere Organe freigelegt werden müssen. Dennoch konnte Dr. Fischer als positives Fazit etwas Mut machen, denn die Überlebensrate sei in den vergangenen Jahren etwas angestiegen. Er sprach von einem Anstieg von circa zehn- auf rund 20 Prozent der operierten Patienten die eine Überlebenserwartung von mehr als fünf Jahren haben. Der Referent fügt aber auch hinzu, dass die Operation entscheidend ist, denn „ohne Operation wird nichts“. Hoffen lassen mehrere kleine Schritte in die richtige Richtung, „wir liegen jetzt viel besser als noch vor einigen Jahren“. Dem Referat schloss sich eine rege Diskussion und ein Dialog mit Patienten aus dem Auditorium an. Der Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ organisiert solche Vorträge um den Patienten und Angehörigen eine Möglichkeit zur Information aber auch zur offenen Aussprache mit Fachärzten zu geben. So konnte der Chefarzt für Chefarzt für Allgemeinchirurgie an der Frankenwaldklinik, Privat-Dozent Dr. Frank Fischer (Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie Proktologe und Colo-Proktologe EBSQ) viele Fragen der interessierten Zuhörer beantworten.
Karl-Heinz Hofmann
Kronach. Die „Hoffnung auf Leben“ ist für die Palliativmedizin größter Motivator bei möglicher Unheilbarkeit von Krebspatienten zu helfen und schmerzlindernd zu wirken. Jährlich gibt es etwa 400000 Krebs-Neuerkrankungen in Deutschland, davon kann über die Hälfte aller Patienten geheilt werden, ein anderer Teil von etwa 40 bis 45 Prozent der Krebspatienten wird von vornherein als unheilbar eigestuft. Diese erhalten eine palliative Therapie. Doch nicht alle davon haben Schmerzen. Die Palliativmedizin nimmt sich den, rund 25 Prozent der Krebspatienten, die Schmerzen haben, mit besonderer Sorgfalt und Hingabe, an. Dr. Wolfgang Schulze (Leitender Arzt der Palliativstation am Klinikum Bayreuth) definierte Palliativmedizin als „die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer voranschreitenden, weit fortgeschrittenen Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung. Sie geht aber über eine rein palliative Therapie hinaus. Palliativmedizin bedeutet aber nicht die Verlängerung der Überlebenszeit um jeden Preis, sondern die Lebensqualität, also die Wünsche, Ziele und das Befinden des Patienten stehen im Vordergrund der Behandlung. Die Palliativmedizin greift ein, wenn die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative Behandlung anspricht und so die Beherrschung von Schmerzen, anderen Krankheitsbeschwerden, psychologischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt. Ziel der Palliativmedizin ist, durch intensive individuelle Therapie eine Lebensverlängerung und die Verhinderung von Komplikationen sowie die Linderung von Beschwerden und Schmerzen. Mit Medikamenten, physikalischen Maßnahmen und anderen Therapien können diese Beschwerden oft soweit gelindert werden, dass das Erleben nicht nur auf das Leiden eingeschränkt ist, wieder andere Gedanken und Tätigkeiten möglich sind und die restliche Lebenszeit wieder als lebenswert empfunden wird. Für die Schmerzbehandlung haben sich die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation bewährt, Unter ethischen und spirituellen Aspekten werden auch die Angehörigen mit einbezogen. Palliativmedizin beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Behandlung der körperlichen Symptome, sondern nimmt auch die psychologischen, sozialen und spirituellen Probleme der Patienten und ihrer Angehörigen auf. Wo eine Heilung oder wesentliche Lebensverlängerung nicht mehr möglich ist, wird die Wahrnehmung und Behandlung von Schmerzen und anderen Beschwerden umso wichtiger, um eine Lebensperspektive bis zum Tod aufrecht zu erhalten. Für den Verein „Gemeinsam gegen Krebs“ sind auch diese Patienten ein wichtiger Bestandteil des fürsorglichen Einsatzes für die Mitglieder und für an Krebs erkrankten Menschen. Deshalb hatte der Verein zu diesem kostenfreien Vortrag am Freitag in die Frankewaldklinik eingeladen und mit Dr. Wolfgang Schulze einen erfahrenen Arzt und Dozenten zu diesem sehr beeindruckenden Thema engagiert. Die Palliativmedizin gewinnt nicht nur in speziellen Kliniken sondern auch in Seniorenheimen an Bedeutung und ist auch ein sehr wichtiges Thema für Angehörige von Krebspatienten.
Karl-Heinz Hofmann
Das Bild zeigt: Dr. Wolfgang Schulze bei seinem Vortrag über Palliativmedizin in der Frankenwaldklinik.
Foto: K.-H. Hofmann